Tinnitus

Tinnitus

Tinnitus und Ohrgeräusche

Was ist Tinnitus ?

Jeder sechste Bundesbürger wurde schon einmal mit dem Symptom „Tinnitus“ konfrontiert. 1% der deutschen Bevölkerung fühlt sich durch Tinnitus in der Lebensqualität erheblich beeinträchtigt und 0,5% kann durch Tinnitus kein normales Leben mehr führen, das sind immerhin 400.000 Betroffene in der Bundesrepublik Deutschland. Es verwundert nicht, dass bereits 60-80% aller Jugendlichen damit Erfahrung haben. Mit Tinnitus (lateinisch = klingeln, klingen) bezeichnet man Hörempfindungen unterschiedlicher Art, die nicht von einer externen Schallquelle erzeugt werden.

Beim relativ seltenen „objektiven Tinnitus“, liegt eine interne Schallquelle im Patienten vor, so dass Geräusche beispielsweise mit dem Stethoskop gehört werden können.

Beim „subjektiven Tinnitus“, kann außer dem Betroffenen selbst, niemand sonst die Geräusche hören, die aber nicht auf Einbildung beruhen. Häufig liegt neben dem Tinnitus auch eine oft unbemerkte Hochtonschwerhörigkeit vor. Für einen Nichtbetroffenen ist es völlig unverständlich, wie Tinnitus wirkt und welche unterschiedlichen Auswirkungen der Tinnitus haben kann. Auch ist für den einen Betroffenen „sein“ Tinnitus nur leicht irritierend, ein vergleichbarer Tinnitus für einen anderen Betroffenen ein großer, angstbesetzter Stress, der oft eingreifende Auswirkungen auf Ausbildung, Beruf, Gesundheit und soziale Beziehungen hat.

Ein Symptom

Tinnitus wird von den Fachleuten nicht als Krankheit, sondern als ein auf eine Krankheit oder gesundheitliche Beeinträchtigung hinweisendes „Symptom“ bezeichnet. Das bringt die Notwendigkeit mit sich, nach den denkbaren Ursachen zu forschen und zu ihrer Behebung beizutragen. Dazu sind neben dem HNO-Arzt zahlreiche Fachleute hinzuzuziehen, z.B. der Internist, der Orthopäde, der Zahnarzt, der Neurologe, der Psychologe usw.

Allerdings verselbständigt sich das Tinnitusgeräusch nach einer gewissen Zeit als eine Art „Softwareprogramm“ im Gehirn, in unserem Denken und Empfinden. Es verbindet sich in sehr unterschiedlicher Weise mit vorgegebenen oder durch das Geräusch erst aufgetretenen Ängsten. Dabei erweisen sich diese Ängste später fast immer als unbegründet. Zu einem wesentlich günstigeren Tinnitusverlauf könnte es beitragen, wenn die Betroffenen von Anfang an gut informiert und von Ängsten freigehalten würden.

Die Ursachen

Tinnitus und Schwerhörigkeit können sehr viele Ursachen haben, z.B. Lärm, Infektionskrankheiten oder erbliche Veranlagung. Ursachen für den Tinnitus finden sich im Mittel- und Innenohr, bei Herzrhythmus-, Kreislauf- und Stoffwechselstörungen. Vor allem aber auch bei Anomalien im Bereich der Halswirbelsäule und des Kiefergelenks, bei Stress und sonstigen psychischen Faktoren.

Therapie und Hilfen

Die Behandlung

Ein akut auftretender Hörsturz und beginnender Tinnitus werden zum Anlass einer „Akutbehandlung“ genommen, insbesondere durch Infusionen. Eine Behandlung ist im jedem Fall dringend anzuraten. Es ist denkbar, dass man sein Ohrgeräusch nie wieder ganz verliert, aber es gibt gute Möglichkeiten, es auf ein erträgliches Maß zu reduzieren oder es bewusst nicht mehr wahrzunehmen.

Ohrgeräusche – tickende Zeitbomben? Hilfe und Behandlungschance durch Tinnitus-Retraining-Therapie

Neuerdings nimmt man an, dass Ohrgeräusche aufgrund einer mangelhaften Filterwirkung des Gehirns, in Einzelfällen, zur menschlichen Wahrnehmung gelangen. Dieser Prozess ist unter bestimmten Voraussetzungen wieder rückgängig zu machen. Diese Annahme ist Grundlage der neuen Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT). In England, USA, der Schweiz und vielen anderen Ländern, wurde diese neue Therapie bereits erfolgreich getestet.

Der Therapiezeitraum erstreckt sich nach den Erfahrungen über 1,5 bis 2 Jahre und setzt während dieser Zeitdauer eine intensive medizinische bzw. psychologische und physiotherapeutische Betreuung innerhalb eines Teams voraus. Apparativ begleitet wird diese Therapie, bei einem speziell dafür geschulten Hörakustiker, durch die regelmäßige Benutzung eines speziellen Rauschgenerators für Retraining. (Masker oder Noiser, s. Abb.) für ca. 6 Stunden täglich. Das Ohr bleibt dabei offen, das gewohnte Hörvermögen wird praktisch nicht beeinträchtigt. Die Anpassung erfolgt individuell nach Maß. Baumbach-HörCom-Akustiker sind geschult und informieren Sie gern über diese neue Therapiemöglichkeit zur Verbesserung der Lebenssituation, Tinnitus geplagter Menschen.

Apparative Tinnitus-Therapie

Neben der medizinischen und psychologischen Therapie, stellt die apparative Therapie eine mögliche Alternative dar. Seit langem ist bekannt, dass bei Vorliegen einer Schwerhörigkeit eine optimale Hörsystem-Versorgung in der Regel eine gute Tinnitustherapie darstellt. Durch Anhebung der Sprache sowie der natürlichen Umweltgeräusche, wird der Tinnitus verdeckt und oft nicht mehr wahrgenommen.

Lassen Sie sich auch über Einschlafhilfen, Raumklangsysteme usw. bei uns informieren. Bei entsprechenden Symptomen sollten Sie sich sofort als „Eilfall“ in HNO-ärztliche Behandlung begeben!